Der Sommer, als ich schön wurde

Han, Jenny, 2011
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-23660-8
Verfasser Han, Jenny Wikipedia
Beteiligte Personen Kollmann, Birgitt Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte Liebe, Jugend, Jugendliteratur, Sommer, Problemerzählung
Verlag Hanser
Ort München
Jahr 2011
Umfang 252 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Jenny Han. Aus dem Engl. von Birgitt Kollmann
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Daniela A. Frickel;
Annotation: Das Mädchenbuch erzählt von der sechszehnjährigen Belly, die in einem Sommerurlaub mit dem Erwachsenwerden, d.h. mit dem Ende ihrer Kindheit konfrontiert wird.

Rezension: Ein Roman wie ein Remix alter Sommerhits: Sonne, Strand und Jungs. "Der Sommer, als ich schön wurde" ist das deutsche Debüt der in Richmond, Virginia geborenen Jenny Han, die - laut Verlagsangaben - das Kinderbuchschreiben professionell gelernt hat. Aber was hat sie dabei genau gelernt?
Belly, eigentlich Isabell, strebt ihrem 16. Geburtstag entgegen - wie in jedem Sommer zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in Susannahs Strandhaus. Susannah, die beste Freundin ihrer Mutter, lebt mit ihren beiden Söhnen am Meer. Aber in diesem Sommer ist alles anders, vor allem der Blick der Jungs: "Irgendwie siehst du anders aus, Belly."
Der "männliche Blick" deutet auf die zentrale Thematik dieses Mädchenbuchs hin, das durchaus Verbindungen zu seinen traditionellen Vorläufern aufweist: In einer Clique von Jungs sozialisiert, ist Belly ein eher burschikoser Typ, dem es schwer fällt, sich in die Rolle des jungen Mädchens einzupassen. So wird Belly ebenso wie "der Trotzkopf" Ilse Mackets nicht nur aufgrund ihrer körperlichen Vorzüge, sondern vor allem wegen ihrer Unangepasstheit für ihre Verehrer interessant.
Neben der Liebe sind es andere existentielle Verunsicherungen, die im Hintergrund das Ende der Kindheit einleiten: Susannah ist schwer an Krebs erkrankt und ihre Familie zerbricht. - Alles das aber wird in diesem letzten Sommer weitgehend überspielt, als könne man die Zeit anhalten und sich so gegen das Schicksal auflehnen.
Dieses Mädchenbuch wird seine Leserinnen finden, gerade weil es fast klischeeartig Themen weiblicher Adoleszenz aufgreift. Aber leistet die Lektüre mehr als das? Die Identifikationsfigur kommt reichlich schlicht daher, ohne großen psychologischen Tiefgang, trotz der Zumutungen ihres jungen Daseins. So ist aus Belly am Ende nicht wirklich Isabell geworden. - Eine nahezu keusche Unterhaltung für junge Mädchen, die zeigt, das zum Kinderbuchschreiben mehr gehört als ein interessantes Figurennetz und ein paar darstellungstechnische Raffinessen wie themenadäquate Zeitsprünge.

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Cornelia Gstöttinger;
Sonne, Strand und Jungs - Sommerroman über die erste Liebe und das tiefe Band der Freundschaft. (ab 12) (JE)

Die fünfzehnjährige Belly spürt, dass ein besonderer Sommer vor ihr liegt: "Es war der Sommer, in dem alles begann. Der Sommer, in dem ich schön wurde. Weil ich mich zum ersten Mal so fühlte. [] Das Leben würde anders werden. Und in diesem Sommer war es endlich so weit." (S. 28) Überhaupt zählen in Bellys Leben nur die Sommer, jene Tage, die sie gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in Cousins Beach, im Sommerhaus von Susannah, verbringt. Anhand eingeflochtener Rückblenden malt die junge amerikanische Autorin Jenny Han das Bild einer kindlich-naiv anmutenden Schwärmerei: Denn in Cousins Beach sind immer auch Susannahs Söhne: der umgängliche, fröhliche Jeremiah und sein unnahbar wirkender älterer Bruder Conrad. Jener Conrad, in den Belly schon seit Jahren verliebt ist. Und nun, mit fünfzehn, gehört sie endlich dazu, wird zu Strandpartys eingeladen und die Jungs beginnen sich für sie zu interessieren. Doch auch Conrad scheint verändert, er hat zu rauchen begonnen, betrinkt sich und kapselt sich von den anderen ab.
Erst spät begreift Belly, dass dieser Sommer das Ende ihrer Kindheit, ihres unbeschwerten Sommerparadieses, bedeuten wird, dass er Veränderungen bringt, die tiefer ins Leben greifen. Sensibel beschreibt Han, wie Liebe und Eifersucht Freundschaften verändern. Einfühlsam und authentisch schildert sie aus Bellys Perspektive die überbordenden, verwirrenden Gefühle eines pubertierenden Mädchens, die Gewissheit, sich für immer zu diesem einen Jungen hingezogen zu fühlen, sich nicht von dieser tiefen Anziehungskraft lösen zu können. Der Schluss macht neugierig auf die beiden Fortsetzungsbände, der erste davon, "Ohne dich kein Sommer", ist soeben erschienen. Ein Sommerroman mit Tiefgang, der allen Büchereien empfohlen werden kann.

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Quelle: STUBE (http://www.stube.at/);
Nicht mehr als kindliche Spielgefährtin, sondern als Frau wahrgenommen werden - das erlebt Ich-Erzählerin Belle in jenem Sommer, als sie sechzehn wird. Sie verbringt ihn wie jedes Jahr mit Mutter und Bruder im Strandhaus einer Freundin, gemeinsam mit deren beiden Söhnen. Die vier Jugendlichen sind eine eingeschworene Truppe; die Rollen klar verteilt. In diesem Sommer jedoch ist alles anders In die mit einer ordentlichen Portion Sentiment erzählte Schilderung sind Rückblenden auf vergangene Sommer montiert. Auch dieser Sommer geht, wie die Zeit der Kindheit, unwiderruflich vorbei - doch am Ende steht die langersehnte Begegnung im Winter, die neugierig auf die Fortsetzungen macht.
*STUBE*

Sommer und Schönheit diese Kombination ist im Erwachsenenalter, wenn man den Hinweisen diverser Frauenzeitschriften Glauben schenkt, nur durch aufwändige kosmetische, gymnastische und sonstige Vorbereitungen zu erreichen. Doch wenn man jung ist, geht das scheinbar ganz von alleine: So empfindet es zumindest Ich-Erzählerin Belle in jenem Sommer, an dessen Ende sie sechzehn wird. Sie verbringt ihn wie jedes Jahr seit ihrer Geburt mit Mutter und Bruder im Strandhaus von Susannah, der besten Freundin der Mutter, gemeinsam mit deren Söhnen Jeremiah und Conrad. Die vier Jugendlichen sind eine eingeschworene Truppe, die Belle als Jüngste und einziges Mädchen stets nur als kindliche Spielgefährtin gesehen hat und deren Gemeinsamkeit ausschließlich auf den Sommer beschränkt ist: "Ich fragte mich immer, wie die beiden wohl im Dezember aussehen mochten. Ich versuchte sie mir in Rollkragenpullovern und cranberryroten Schals vorzustellen, mit geröteten Backen oder neben einem Weihnachtsbaum, aber keins dieser Bilder schien zu stimmen. Ich kannte den Winter-Jeremiah oder den Winter-Conrad einfach nicht, und ich war eifersüchtig auf jeden, der das Glück hatte. Für mich blieben Flip-Flops und Badehosen und Sand und Nasen mit Sonnenbrand." In diesem Sommer jedoch ist alles anders denn Belle merkt, dass sich etwas verändert hat: "Alles war wie immer und doch wieder nicht. Sie hatten mich angesehen, als wäre ich ein richtiges Mädchen, nicht bloß die kleine Schwester von irgendwem." Belle schwärmt schon seit langem für Conrad, während sie Jeremiah als brüderlichen Freund sieht und dann lernt sie auf einer Party Cam kennen, was natürlich die Beschützerinstinkte von Jeremiah und Conrad weckt In die mit einer ordentlichen Portion jugendlichem Sentiment erzählte Schilderung des Sommers sind kurze Rückblenden auf die Erlebnisse vergangener Sommer montiert, die mit dem jeweiligen Alter von Belle betitelt sind: "Mit vierzehn" störte eine mitgebrachte attraktive Freundin das eingespielte Beziehungsgefüge, "mit zwölf" stürzte eine zufällige Bekanntschaft an der Strandpromenade Belle in den ersten großen Liebeskummer ihres Lebens. In diesem Sommer aber geschieht etwas viel Weitreichenderes: Über allen Gefühlskomplikationen der Jugendlichen schwebt unausgesprochen ein dunkler Schatten, etwas, dass die Erwachsenen wissen und zumindest diesen Sommer lang versuchen, vor den "Kindern" geheim zu halten: "Susannah wollte noch einmal den perfekten Sommer, und dazu gehörte, dass Eltern zusammenblieben und alles a15 so war wie immer. Aber solche Sommer gibt es nicht mehr, hätte ich ihr gerne gesagt." Der Sommer geht, wie die Zeit der Kindheit und Unbeschwertheit, unwiderruflich vorbei doch am Ende des Romans steht die langersehnte Begegnung im Dezember, die neugierig auf die (im amerikanischen Original bereits erschienenen) Fortsetzungen macht. Autorin Jenny Han, die mit diesem Jugendroman bei Hanser im deutschsprachigen Raum debütiert, liefert auf ihrer Homepage unter anderem die Playlists zur musikalischen Untermalung der sommerlichen Irrungen und Wirrungen und beantwortet im integrierten Blog spannende Fragen wie jene ihrer Traumbesetzung für eine mögliche Verfilmung der Sommer-Trilogie
Kröte des Monats
*STUBE* Kathrin Wexberg

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