Abgefahren : [Roman]

Pope, Dirk, 2018
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-25875-4
Verfasser Pope, Dirk Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte Europa, Reise, Jugendliteratur
Verlag Carl Hanser
Ort München
Jahr 2018
Umfang 229 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Dirk Pope
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Manuela Kalbermatten;
In der Literatur erleben gerade die Stubenhocker und Anti-Helden die abgedrehtesten Abenteuer. Das erfährt schon J.R.R. Tolkiens Bilbo Beutlin, der sich von Zauberer und Zwergen vor die Haustür locken und (Die Straße gleitet fort und fort, weg von der Tür, wo sie begann.) zu den waghalsigsten Unternehmungen in fernen Gefilden überreden lässt. Und das muss zu seinem Leidwesen auch Dirk Popes 17-jähriger Protagonist Viorel erleben, als er den Herzenswunsch seiner überraschend verstorbenen Mutter erfüllt in ihrer Heimat Rumänien beerdigt zu werden. Nun ist Viorel ein verfressener, adipöser Teenager, altklug, unsicher und übelgelaunt bis zum Exzess, und ohne jedes Interesse an anderen Ländern und Kulturen: Alles Fremde geht über seinen Tellerrand hinaus. Trotzdem setzt er sich in den Wagen seiner Mutter, ihre Leiche gut verschnürt im Kofferraum, und fährt unter dem drohenden Wintertief Jonathan los. Durchs düsterste Transsilvanien gleitet die Straße fort und fort, über 2500 Kilometer vom heimischen Essen bis ans Schwarze Meer. Heimgesucht wird Viorel unterwegs von mysteriösen Anhaltern, dubiosen Wiedergängern und überhaupt allerhand Nachtgeschöpfen, deren Status von lebendig über tot bis untot nicht immer mit der gewünschten Eindeutigkeit bestimmt werden kann. Pope schildert eine Odyssee, die so abgefahren ist, wie es der Titel verspricht: Mal blutrünstig und gruselig, mal schwarzhumorig und verspielt, kommt diese ungewöhnliche Road Novel im Ton oft abgeklärt und zynisch daher, nur, um dann wieder mit überraschend zärtlichen und philosophischen Tönen zu berühren. Viorel liest Rumänien, das er so geradlinig durchmessen wollte, ständig falsch. Und doch ist es dieses Land, dessen greifbare Geschichte von Geschichten geädert ist, die selten seinem Begriff von Logik entsprechen, in dem der einsame junge Mann über den Umgang mit den Toten ins Leben zurückfindet.

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Christoph Stitz;
Reise ins Ungewisse. (DR)
Viorel, der Protagonist, fristet mit seiner Mutter ein tristes Dasein in einer Zweizimmerwohnung - lustlos, übergewichtig und ohne Zukunftsperspektive. Als seine Mutter völlig überraschend stirbt, fasst er sich ein Herz und beschließt ihren Wunsch, nach ihrem Tod in ihrer Heimat beerdigt zu werden, zu erfüllen. Mit ganzen 300 Euro, einer Landkarte und ohne Führerschein macht er sich in einem abgetakelten Kleinwagen auf den Weg in ein kleines Dorf im rumänischen Nirgendwo. Im Kofferraum liegt der Leichnam seiner Mutter, eingehüllt in einen Schlafsack. Er hat weder einen Totenschein noch eine Sterbeurkunde.
Unterwegs nimmt er einen Anhalter mit, der später durch eine Tollpatschigkeit Viorels zu Tode kommt. Nun hat er also zwei Leichen im Gepäck und wird zu allem Überdruss auch noch während der nächtlichen Fahrt von Verbrechern gejagt. Er entkommt zu Fuß und findet später sein Auto wieder, jedoch ohne die Leiche des Autostoppers und ohne den Zündschlüssel. Als er endlich das Haus seines Onkels erreicht, stellt sich heraus, dass dieser verstorben ist. Glücklicherweise trifft er auf dessen Nachbarin, die auch weitschichtig mit Viorel verwandt ist. Er nimmt ihre Gastfreundschaft an und wird dadurch in weiterer Folge Verwandte seiner Mutter kennenlernen
Auch wenn man dem Autor in manchen Passagen mit ein wenig wohlwollender Phantasie entgegenkommen muss, handelt es sich bei diesem Abenteuer eines Antihelden um eine durchwegs liebenswürdige Erzählung, die durch die entstehende Situationskomik und wiederkehrenden spannenden Begebenheiten unterhaltsam ist. Ein überraschender Kunstgriff Popes am Ende des Romans, bei dem er seinem Akteur die Nachricht einer übergeordneten Instanz in Form eines Briefes zukommen lässt, bringt Raffinesse in die Geschichte.

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